Tennis
Popstars, Spielerfrauen & Grand Slam Titel (Einzel)

Tom Distler wirft einen Seitenblick auf die internationale Tennisszene. Dieser führt uns direkt in die 70er Jahre. Es dominieren die Australier, dann die Amerikaner und natürlich die Schweden...
Sie
lösen einen Tennisboom aus.
Ilie Nastase
(*1946), Jimmy Connors (*1952), Björn
Borg (*1956) und John McEnroe (*1959) werden wie Popstars gefeiert.
Während vom Clubhaus zu den Plätzen noch Polizeieskorten
abgestellt werden, ist der moderne Tennisprofi im öffentlichen Verkehrsraum den
Groupies schutzlos ausgeliefert. In Wimbledon stürzen sich beispielsweise dreihundert
(!) kreischende Teenies auf den blonden Schweden, der gerade zu
Fuß unterwegs ist. Sie zerren ihn zu Boden und lassen ihn 20
Minuten nicht entkommen. Borg wird schließlich von den Hütern des Gesetzes
befreit. Halb beglückt und halb verängstigt, wie er später zu Protokoll gibt. Björn Borg ist ein Phänomen. Als Sandplatzspezialist (11 Titel) gewinnt er sechsmal die French Open (1974-1975, 1978-1981) und fünfmal in
Serie (1976-1980) auf den heiligen Rasen in Wimbledon. Der stille Defensivkünstler kann mit
unglaublicher Präzision und Kraft schlagen und nahezu alle Bälle zurückzuspielen. Seine beidhändige Vorhand ist besonders
gefürchtet. Das Finale 1980 gegen McEnroe gilt unter Insidern als das größte Match aller Zeiten. Im spektakulären Tiebreak des vierten Satzes wehrt Big Mac fünf Matchbälle ab. Doch Eisborg siegt in fünf Sätzen. Das historische Ereignis wird 2017 in Borg vs. McEnroe verfilmt. John McEnroe
spielt genial, angriffslustig und gefühlvoll, doch er hat das Benehmen des Bandenführers einer
Straßengang. Wutausbrüche, zertrümmerte Schläger oder Blumenkästen und traumatisierte Schiedsrichter pflastern seinen Weg. Er gewinnt viermal die US Open (1979-1981, 1984) und steht ebenso fünfmal in Serie im Finale von Wimbledon. Siege 1981 (Revanche gegen Borg), 1983 und 1984. Sein Kontrahent Borg tritt mit 26 Jahren ab. Der Druck und die Erwartungen. Beides zu groß. McEnroe: "Wenn du deinen größten Gegner verlierst, verlierst du auch einen Teil deiner selbst."
Auswahl der wichtigsten Grand-Slam-Siege von Borg:
1974 French Open (GF): Björn Borg – Manuel Orantes 2-6, 6-7, 6-0, 6-1, 6-1
1976 Wimbledon (GF): Björn Borg – Ilie Nastase 6-4, 6-2, 9-7
1977 Wimbledon (HF): Björn Borg – Vitas Gerulaitis 6-4, 3-6, 6-3, 3-6, 8-6
1977 Wimbledon (GF): Björn Borg – Jimmy Connors 3-6, 6-2, 6-1, 5-7, 6-4
1978 Wimbledon (GF): Björn Borg – Jimmy Connors 6-2, 6-2, 6-3
1979 Wimbledon (GF): Björn Borg – Roscoe Tanner 6-7, 6-1, 3-6, 6-3, 6-4
1980 Wimbledon (GF): Bjorn Borg - John McEnroe 1-6, 7-5, 6-3, 6-7 (16-18), 8-6
Björn Borg ist ein Gentleman vom Scheitel bis zur Sohle. Er kümmert sich rührend um hübsche Mädchen. Seine Jugendromanze heißt Helena Anliot. Dann ist da vor allem die rumänische Tennisspielerin Mariana Simionescu (*1956). Ehefrau 1 von 1980-1984. Diese hat inzwischen einen Sohn mit Rennfahrer Jean-Louis Schlesser (*1948). 1985 trifft Borg das Fotomodell Jannike Björling. Sohn Robin wird geboren. Ehefrau 2 wird die italienische Sängerin Loredana Bertè (1989-1993). Sie schreibt in ihrer Biografie Trastocando über Borg, dessen Drogenkonsum und Vorlieben für spezielle Frauen. Ehefrau 3 ist Patricia Östfeldt (seit 2002). Mit ihr hat er Sohn Leo (* 2003), der ebenfalls Tennis spielt. 1996 ist Borg insolvent. Inzwischen aber wieder ein erfolgreicher Geschäftsmann mit eigener Sportbekleidungsmarke. Auch John McEnroe ist für das Drama geboren. Die erste Ehe (1986-1992) mit Hollywood-Star Tatum O'Neal (*1963) endet im Rosenkrieg. Big Mac bekommt das Sorgerecht für die 3 Kinder und heiratet 1997 auf Hawaii Sängerin Patty Smyth (*1957). Sie haben zwei gemeinsame Kinder. John McEnroe entwickelt sich zu einem charmanten und beliebten TV-Experten. Blicken wir in die Statistik. Auch dort sind die beiden Kontrahenten vorne mit dabei. Von 1973 bis 1989 besteigen 7 Spieler den Tennis-Thron. Rekordhalter ist Lendl (270 Wochen) vor Connors (268), McEnroe (170) und Borg (109). Bei der Siegquote liegt Borg (794 Spiele / 654 Siege) vor Connors (1557 / 1274), McEnroe (1081 / 883) und Lendl (1310 / 1068).
Direkte Duelle aus der Sicht von Borg:
Björn Borg - Ilie Nastase 10:7
Björn Borg - John Newcombe 2:3
Björn Borg - Jimmy Connors 15:8
Björn Borg - John McEnroe 7:7
Björn Borg – Ivan Lendl 6:2
Björn Borg - Mats Wilander 1:0
Groupies vor und beförderte die gelbe Filzkugel stundenlang mit einem einfachen Holzracket gegen die heimische Hausmauer. Meine überschaubare Klasse reicht für ein paar Einsätze im regionalen Tennisclub. Und der Legende nach sollen sogar eine Handvoll weiblicher Tennisfans den ein- oder anderen Blick zum überschaubaren Tenniskünstler riskiert haben. Ich liebe Leichtigkeit, Eleganz und lange Ballwechsel. 1982 gewinnt der erst 17jährige Mats Wilander (*1960) die French Open (4:42 Stunden). Im vierten Satz schafften es die beiden Kontrahenten, den Ball 84 - mal über das Netz zu spielen, ehe der 4fache Grand-Slam-Sieger Guillermo Vilas (*1952) den Punkt macht. Für den Statistiker sei erwähnt, dass in Santa Barbara 1988 das Spielgerät 6202 - mal übers Netz befördert wird. Der Ballwechsel dauert ganze 3 Stunden und 33 Minuten. So ist es nicht verwunderlich, dass mich die Grundlinienspezialisten Wilander und Ivan Lendl (*1964) besonders faszinieren. Wilander gilt als Stratege, der sein Spiel variieren kann. Auffällig ist sein Rückhand Slice. Ein solider Top 5 - Spieler. Bei den US Open 1985 lernt er das Fotomodell Sonya Mulholland aus Südafrika kennen. Hochzeit 1987. Dies beflügelt ihn sichtlich. Wilander spielt sich in den Windschatten von Lendl. Der Tennisarbeiter aus Ostrau lebt von seinem kraftvollen Spiel und einer Vorhand, die nur ein Wort verdient: Weltklasse!
Direkte Duelle von Lendl & Wilander:
Ivan Lendl – Mats Wilander 15:7
Ivan Lendl - Jimmy Connors 22:13
Ivan Lendl – John McEnroe 21:15
Ivan Lendl – Pat Cash 5:3
Mats Wilander – Jimmy Connors 5:0
Mats Wilander - John McEnroe 6:7
Mats Wilander - Pat Cash 4:5
Mats Wilander – Stefan Edberg 11:9
Stefan Edberg - Ivan Lendl 14:13
Hochklassige Matches sind das Markenzeichen ihrer Rivalität. Ich greife ins Archiv. Flushing Meadow 1988 steht auf dem Videoband. Mit 4:54 Stunden das längste Finale der US Open-Geschichte. Der ORF berichtet zunächst zeitversetzt und steigt dann Live ins Geschehen ein. Lendl ist trotz einer Schulterverletzung der etwas bessere Spieler. Wilander hingegen spielt in den Schlüsselmomenten sein bestes Tennis. Mutig. Stark beim Aufschlagvolley, beim Ballwechsel zum Netz und beim Return. Das Match entwickelt sich zu einem Krimi. Schlussendlich löst der 7fache Grand-Slam-Sieger aus Schweden den gebürtigen Tschechoslowaken (8 Titel) nach 5 langen Sätzen für 20 Wochen an der Spitze der ATP-Weltrangliste ab. Nach Siegen in Australien und Paris das erfolgreichste Jahr seiner Karriere. Aber der letzte große Titel. Lendl steht 1989 wieder an der Spitze der Weltrangliste und gibt seiner langjährigen Freundin Samantha Frankel das Ja-Wort. Sie leben mit ihren 5 Töchtern und mehreren Schäferhunden in Greenwich im US-Bundesstaat Connecticut. Wilander ist seit 2006 Experte bei Eurosport und lebt mit seiner Frau Sonya und vier Kindern auf einem Landgut im US-Skiresort Sun Valley in Idaho. Seine Jugendfreundin Annette Hjort Olsen heiratet 1992 den 6fachen Grand-Slam-Sieger Stefan Edberg (*1966). Sie haben zwei Kinder. Edberg übernimmt mit Serve and Volley 1990 die Spitze der Weltrangliste. Er gilt als scheu und wenig kontaktfreudig, aber makellos in seinem Auftreten.
Auswahl ihrer größten Grand-Slam-Siege:
1982 French Open (GF): Mats Wilander – Guillermo Vilas 1-6 7-6 6-0 6-4
1983 Australien Open (GF): Mats Wilander - Ivan Lendl 6-1, 6-4, 6-4
1984 French Open (GF) Ivan Lendl – John McEnroe 3-6, 2-6, 6-4, 7-5, 7-5
1985 US Open (GF): Ivan Lendl - John McEnroe 7-6, 6-3, 6-4 (Neue Nr. 1)
1987 US Open (GF): Ivan Lendl - Mats Wilander 6-7, 6-0, 7-6, 6-4
1988 Australien Open (GF): Mats Wilander - Pat Cash 6-3, 6-7, 3-6, 6-1, 8-6
1988 US Open (GF): Mats Wilander - Ivan Lendl 6-4, 4-6, 6-3, 5-7, 6-4 (Neue Nr. 1)
Auch mein Racket - der Marke Prince - liegt längst in der Ecke. Ich
sitze gemütlich auf der Terrasse, blättere in Tennis-Biografien, durchforste
alte Bücher und stöbere weiter im Archiv. Welche Spielerinnen und Spieler
prägten den Tennissport? Es wird historisch. Wir befinden uns in den 20er und
30er Jahren. Ladys First. Helen Wills Moody (1905-1998) aus Kalifornien ist mit
19 Grand Slam Titel die erfolgreichste Spielerin. Der erste Weltstar im Tennis ist
Suzanne Lenglen (1899-1938) aus Frankreich. Zweimal Gold bei Olympia und 12
Titel in ihrer 8jährigen Amateurzeit. Sie spielt hat jeden Schlag drauf. Ihr
Spiel ist geprägt von Präzision, Täuschung und Stabilität. Perfektion und Provokation. Die Göttliche sorgt für skandalöse
Auftritte. Sie betritt den Platz mit offenem Pelzmantel oder im gewagtem
Dekolleté, unbedeckten Armen, Knöchelfrei und in weißen Strümpfen ohne
Unterrock. Bei den Seitenwechseln steht eine Flasche Brandy zur Erfrischung
griffbereit. Ein Skandal! Das einzige Aufeinandertreffen mit Wills Moody (1926)
gewinnt Lenglin in 2 Sätzen. Bill Tilden (1893-1953) aus Philadelphia dominiert
mit 10 Titeln bei den Herren. Don Budge (1915-2000) gewinnt 1938 als erster Spieler den Grand Slam. Pancho Gonzales (1928-1995) gewinnt 1948/49 die
US Open, wechselt ins Profilager und ist fortan bei den Grand-Slam-Turnieren
nicht mehr spielberechtigt. Der Sohn mexikanischer Einwanderer aus Los Angeles
gilt als bester Spieler der 50er und frühen 60er Jahre. Er ist sechsmal verheiratet,
zuletzt mit Rita, der Schwester von Andre Agassi (*1970).
Sechsfache Wimbledonsiegerin (Lenglin):
1919 Wimbledon (GF): Suzanne Lenglen - Dorothea Douglass Chambers 10:8, 4:6, 9:7
1920 Wimbledon (GF): Suzanne Lenglen - Dorothea Douglass Chambers 6:3, 6:0
1921 Wimbledon (GF): Suzanne Lenglen – Elizabeth Ryan 6:2, 6:0
1922 Wimbledon (GF): Suzanne Lenglen – Anna Margarethe Mallory 6:2, 6:0
1923 Wimbledon (GF): Suzanne Lenglen – Kathleen McKane 6:2, 6:2
1925 Wimbledon (GF): Suzanne Lenglen – Joan Fry 6:2, 6:0
Doch
dann dominieren die Australier das Welttennis. In den 60er Jahren sichert sich der
Amateurspieler Roy Emerson (*1936) 12 Grand-Slam-Titel. Sein Landsmann Rod
Laver (11 Titel) als einziger Spieler zweimal den Grand Slam, zunächst als
Amateur, dann als Profi. Geboren 1938 in Rockhampton.
Die Rockhampton Rakete gewinnt 184 (!) Turniere und gilt als der beste Spieler einer langsam zu
Ende gehenden Ära. 1968 wird Tennis zeitgemäß, modern und offen für beide Lager. Erster
Turniersieger in Bournemouth ist Ken Rosewall (*1934). Der achtfache
Grand-Slam-Sieger gewinnt auch die French Open. Er gleicht seinen Mangel an Kraft
durch enorme Beweglichkeit aus. John Newcombe (*1944) erspielt 7 Titel und
steht 8 Wochen an der Spitze der Weltrangliste. In ihre Fußstapfen tritt Pat Cash (*1965).
Auswahl direkte Duelle (Australische Spieler):
Rod Laver – Roy Emerson 31:8
Rod Laver - Ken Rosewall 89:75
Rod Laver – John Newcombe 14:4
Ken Rosewall - John Newcombe 12:10
Bereits 1981 wird der australische James Dean zum besten Nachwuchsspieler der Welt gekürt, gewinnt 1982 die Jugendtourniere von Wimbledon und Flushing Meadow und steht 1984 als Profi in beiden Halbfinals. Das schwarz-weiß karierte Stirnband ist sein Markenzeichen. Spektakulär sein Spiel. Beim legendären Super Saturday der US Open geht der fünfte Satz trotz Matchball gegen Lendl noch verloren. Doch der Wimbledon-Sieg 1987 macht ihm zum Nationalhelden. Vor den Augen des Boxweltmeisters Sugar Ray Leonhard (*1956) klettert Cash zum Feiern auf die Tribüne und in die Spielerbox zu Freundin, Vater Patrick und Trainer Ian Barclay (*1938). Verletzungsanfälligkeit, Drogenkonsum und Entzug verhindern jedoch eine noch größere Karriere.
Auswahl großer Grand-Slam-Spiele von Cash:
1984 US Open (HF): Ivan Lendl - Pat Cash 3-6, 6-3, 6-4, 6-7, 7-6
1987 Australien Open (HF): Pat Cash - Ivan Lendl 7-6, 5-7, 7-6, 6-4
1987 Australien Open (GF): Stefan Edberg - Pat Cash 6-3, 6-4, 3-6, 5-7, 6-3
1987 Wimbledon (HF): Pat Cash – Jimmy Connors 6-4, 6-4, 6-1
1987 Wimbledon (GF): Pat Cash – Ivan Lendl 7-6, 6-2, 7-5
1988 Australien Open (HF): Pat Cash - Ivan Lendl 6-4, 2-6, 6-2, 4-6, 6-2
Margaret Smith Court (*1942) dominiert das Damentennis. Sie erspielt sich von
1960 bis 1977 den Grand Slam (1970) und 24 Grand-Slam-Titel (Rekord). Elf in Australien, drei in
Wimbledon, fünf in Roland Garros (French Open) und fünf in Forest Hills (US
Open). Aufgrund ihrer enormen Reichweite
wird sie die Amazone oder der Arm genannt. Sie gründet im Ruhestand eine eigene Pfingstgemeinde
und wird Pfarrerin. Billie Jean Moffitt-King (*1943) aus Long Beach prägt das Tennis nachhaltig. Sie heiratet 1965 Lawrence King und gewinnt 12 Titel. In den Jahren 1966, 1967, 1968 und 1972 führt King die inoffizielle Weltrangliste an. Sie setzt sich für die Gleichberechtigung der Frau ein und gründet 1973 in London die heutige WTA (Vereinigung der professionellen Tennisspielerinnen). In einem stilisierten Showkampf besiegt sie 1973 vor 30492 Zuschauern den 55jährigen Wimbledon-Sieger Bobby Riggs von 1939. 2017 wird das Battle of the Sexes
mit der zweifachen Oscar-Gewinnerin Emma Stone (*1988) in der Hauptrolle verfilmt. Billie Jean King outete 1981 sich als erste Profisportlerin als homosexuell. Sie heiratet 2018 die südafrikanische Tennisspielerin Ilana Kloss (*1956) und lebt mit ihr in New York und Chicago. Beim Showkampf 1992 hat Connors nur einen Aufschlag und spielt auf einem größeren Feld. Ein Duell gegen McEnroe oder Nastase
lehnt Navratilova als unwürdig ab.
Auswahl direkter Duelle zwischen Frau und Mann:
1973 Showkampf: Margaret Court - Bobby Riggs 2:6, 1:6
1973 Showkampf: Billie Jean King - Bobby Riggs 6:4, 6:3, 6:3
1992 Showkampf: Martina Navratilova
- Jimmy Connors 5:7, 2:6
In den 70er Jahren besteigen Chris Evert (*1954) und Jimmy Connors nahezu gemeinsam den Tennis-Thron. Weltranglistenerste für 260 bzw. 268 Wochen. Sie lernen sich 1965 beim Orange Bowl in Florida kennen. 1970 gewinnt der Teenager aus Fort Lauderdale beim Sandplatzturnier in Charlotte (North Carolina) mit 7:6, 7:6 gegen die Weltranglistenerste Court. Ein Paukenschlag! King wird eine gute Ratgeberin. Der zwei Jahre ältere Jimbo aus Belleville (Illinois) besiegt bei den Pacific Southwest Open Tennislegende Emerson und wird von der Los Angeles Times gleich mal als Aschenputtel des Tennis bezeichnet. Beide erreichten schnell Weltklasseniveau. Sie sind 3 Jahre liiet, verlobten sich und begeisterten als America's Sweethearts! 1974 gewinnen beide das Einzel von Wimbledon (siehe Zeichnung). Doch ein Happy End bleibt aus. Was führte zum Aus des Liebesdoppels? Jimmy sitzt 1975 mit der bezaubernden Schauspielerin Susan Melody George (*1950) auf der Tribühne, als Chrisse spielt, Jimbo sieht, ausflippt und verliert. Im Dezember 1977 werden sie als verheiratet gemeldet. Eine Zeitungsente! Es wird viel spekuliert und geschrieben. Sogar über einen (unbestätigten) Schwangerschaftsabbruch. Die Ehe kommt für beide etwas zu früh. Connors heiratet 1979 das Playmate Patti McGuire (2 Kinder). Evert zunächst den britischen Tennisprofi John Lloyd (1979-1987), dann Olympia-Skifahrer Andy Mill (1988-2006, 3 Söhne) und Golfer Greg Norman (2008-2009). Sie hat eine Tennisakademie in Boca Raton, Florida.
Auswahl direkter Duelle (Weltspitze der Damen):
Margaret Court - Billie Jean King 21:13
Chris Evert - Margaret Court 9:3
Chris Evert -
Billie Jean King 13:4
Tracy Austin - Chris Evert 8:6
Martina Navratilova -Margaret Court 3:1
Martina Navratilova - Billie Jean King 9:7
Martina Navratilova - Chris Evert 43:37
Martina Navratilova - Tracy Austin 20:12
Die Gelassenheit von Chrissie auf dem Platz täuscht ein wenig. Evert verrät dem Tennis Magazin: "Gerade vor ein paar Tagen habe ich so richtig mit Schmackes mein Racket zertrümmert. Ich fühlte mich danach unglaublich gut." Abseits des Platzes ist Chrissie fröhlich und sehr humorvoll, wie vertraute Quellen berichten: "Sie erzählt in der Umkleidekabine die schmutzigsten Witze." Everts
Hauptrivalinnen heißen Martina Navratilova (*1956) und Tracy Austin (*1962). Austin (2 Titel) gewinnt 1979 als jüngste Spielerin die US Open, ist bereits 1980 (kurzzeitig) die Nummer 1 und tritt 1983 gesundheitsbedingt zurück. Ein Comeback-Versuch scheitert. 1993 heiratet sie den Immobilienunternehmer Scott Holt, hat 3 Söhne und
arbeitet beim Fernsehen als Kommentatorin. Navratilova (18 Titel) hat den Tennissport revolutioniert und trieb Evert zu Höchstleistungen.
Auswahl großer Grand-Slam-Spiele (Weltspitze der Damen):
1970 Wimbledon (GF): Margaret Court
- Billie Jean King 14:12, 11:9
1975 French Open (GF): Chris Evert - Martina Navratilova 2-6, 6-2, 6-1
1979 US Open (GF): Tracy Austin - Chris Evert 6-4, 6-3
1980 US Open (HF): Chris Evert - Tracy Austin 4-6, 6-1, 6-1 (Nr. 1)
1981 US Open (GF): Tracy Austin - Martina Navratilova 1-6, 7-6, 7-6
1984 US Open (GF): Martina Navratilova - Chris Evert 4-6, 6-4, 6-4
Als die
Computer-Weltrangliste im August 1973 eingeführt wird, steht der geniale
Tenniskünstler Ilie Năstase aus Rumänien ganz oben. Bei den US Open
1972 in New York bezwingt er Lokalmatador Arthur Ashe (1943-1993) in fünf
Sätzen. 1973 in Roland Garros auf Asche folgt Titel Nummer 2. Nasty bringt Spielwitz, Humor, Intelligenz und Leichtigkeit auf den Platz. Während eines
ewig langen Ballwechsels im Doppel geht Nastase beispielsweise zu einer Blondine, die in der ersten
Reihe sitzt und lässt sich ihre Telefonnummer aufs Handgelenk schreiben. Doch
so manches Mal geht auch der Gaul mit ihm durch. Landsmann Graf Dracula Ion Țiriac (*1939) weiß:
"Ilie ist der erste Spieler, der das Interesse der Menschen am Tennis aus dem
Kreis der Tennisclubs hinaus in die Welt trägt. 10000 Menschen im
Stadion liebten ihn, 10000 Menschen hassten ihn. Aber ein echter Champion muss
hörbar sein." Rundum eine schillernde Persönlichkeit eben, dessen Charme
Fraunherzen schneller schlagen lässt. 5 Mal steht Nastase - bisher - vor dem Altar.
Patenonkel seiner Kinder ist Freund und Kollege Jimmy Connors...
ATP-Weltrangliste am Jahresende (Platzierungen in den Top 10):
Ilie Nastase 1973-1977 (1 - 10 - 7 - 3 - 9)
John Newcombe 1973-1974 (2 - 2)
Jimmy Connors 1973-1988 (3 - 1 - 1 - 1 - 1 - 1 - 2 - 3 - 3 - 2 - 3 - 2 - 4 - 8 - 4 - 7)
Björn Borg 1974-1981 (3 - 3 - 2 - 3 - 2 - 1 - 1 - 4)
Guillermo Vilas 1974-1982 (5 - 2 - 6 - 2 - 3 - 6 - 5 - 6 - 4)
Vitas Gerulaitis 1977-1982 (4 - 5 - 4 - 9 - 9 - 5)
John McEnroe 1978-1987 (4 - 3 - 2 - 1 - 1 - 1 - 1 - 2 - 0 - 10)
Ivan Lendl 1980-1988 (6 - 2 - 3 - 2 - 3 - 1 - 1 - 1 - 2)
Mats Wilander 1982-1988 (7 - 4 - 4 - 3 - 3 - 3 - 1)
Jimmy Connors ist für die New Yorker Fans The Real Champion, da er seine ersten drei Titel auf Gras (1974), grüner Asche (1976) und Kunstharz (1978) holt. 1982 gelingt ihm Nummer 1 begleitend von ratternden Güterzügen und dem Dröhnen riesiger Flugzeuge, die am nahegelegnen La Guardia Airport starten oder landen. Frenetisches Publikum 20000 in Flushing Meadow. Meist bei brütender Hitze Er gewann die Wimbledon-Einzel 1974 (gegen Ken Rosewall) und 1982 (gegen John McEnroe in fünf Sätzen) und unterlag 1975 (gegen Arthur Ashe), 1977 und 1978 (gegen Björn Borg) sowie 1984 (gegen McEnroe) im Finale. Connors erreichte außerdem fünf weitere Male das Halbfinale. Connors' Tennisheimat waren die United States Open, wo ihn lautstarke Zuschauer 1974, 1976, 1978, 1982 und 1983 zu Meistertiteln anfeuerten. Connors unterlag dort 1975 und 1977 jeweils im Finale. 1974 erreichte er mit seiner damaligen Verlobten Chris Evert das Mixed-Doppel-Finale der US Open. Jimmy heiratet 1979 das Playmate Patti McGuire. Evert zunächst den britischen Tennisprofi John Lloyd (1979-1987), dann Olympia-Skifahrer Andy Mill (1988-2006, 3 Söhne) und Golfer Greg Norman (2008-2009. Sie hat eine Tennisakademie in Boca Raton, Florida. 1979 heiratete sie den britischen Tennisprofi John Lloyd. Die Ehe ließ sich 1987 scheiden. 1988 heiratete sie den Olympia-Skifahrer Andy Mill, und sie bekamen drei Söhne. Die Scheidung erfolgte 2006. Am 28. Juni 2008 heiratete sie den Profigolfer Greg Norman, die Scheidung erfolgte jedoch am 8. Dezember 2009. Nach ihrem Rücktritt vom Wettkampftennis eröffnete Chris eine Tennisakademie in Boca Raton, Florida.
Auswahl direkter Duelle von Nastase & Connors:
Ilie Nastase - Ken Rosewall 3:6
Ilie Nastase – John Newcombe 4:1
Ilie Nastase - Vitas Gerulaitis 1:10
Ilie Nastase - Jimmy Connors 15:12
Jimmy Connors - Ken Rosewall 7:1
Jimmy Connors - John Newcombe 4:2
Jimmy Connors – Vitas Gerulaitis 18:5
Wo gibt es die besten Partys auf der Tour? Bei Vitas Gerulaitis! GERULAITIS, VYTAUTAS KEVIN "VITAS". Geb. 26. Juli 1954, Brooklyn, New York. Gest. 17. September 1994, Southampton, New York. Vitas Obwohl er im Dezember 1977 die Australian Open gewann, 1977 und 1978 in Wimbledon im Halbfinale stand und 1979 und 1980 im Finale der United States Open und der French Open stand, galt er immer als Spieler, der die Erwartungen nicht erfüllte. Gerulaitis fuhr einen gelben Rolls-Royce, war ein Partygänger und Stammgast im Studio 54, einer bekannten Diskothek in New York City. 1983 wurde er in einer Untersuchung einer Grand Jury des Bundes wegen einer mutmaßlichen Verschwörung zum Kokainkauf genannt. Obwohl er nicht angeklagt wurde, litt sein Image darunter. Er beendete seine Tenniskarriere 1986 und hatte 25 Einzel- und acht Doppeltitel gewonnen. Er absolvierte erfolgreich ein Rehabilitationsprogramm des ehemaligen Basketball- und Tennisprofis John Lucas, der selbst früher drogenabhängig war. 1994 gelangte aufgrund einer Störung in der Heizungsanlage Kohlenmonoxid in das Gästehaus, in dem Gerulaitis schlief. Er starb im Alter von 40 Jahren an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Obwohl es Spekulationen über ein Fremdverschulden gab, stellte sich heraus, dass sein Tod die Folge eines Unfalls war. Das Vitas Gerulaitis Memorial Tennis Centre befindet sich heute in Vilnius, Litauen.
Siegesprämien ohne Showkämpfe am Jahresende 1988 (Top 3):
Ivan Lendl 13 281 969 Dollar
John McEnroe 9 941 433 Dollar
Jimmy Connors 7 843 843 Dollar
Fortsetzung folgt...
Quellen:
Pat Cash - Uncovered
Jimmy Connors - Der
Outsider
Richard Evans – Open
Tennis
John Grasso - Historical Dictionary of Tennis
Patrick McEnroe - Tennis For Dummies
Helmut Heimann - Tenniskünstler Ilie Năstase (Artikel)
Tennsifragen - Der legendäre Tennisspieler Björn Borg (Artikel)
ATP Tour - Head 2 Head (Homepage)
Match Stat - Head 2 Head (Homepage)
Tennis Magazin (Homepage & Archivmaterial)
Aufruf:
Das Tennis bietet unzählige, abendfüllende Geschichten, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Du kanntest / kennst einige der erwähnten Tennisspieler noch persönlich und / oder willst uns deine Fotos, Erlebnisse bzw. Anekdoten für die Homepage zur Verfügung stellen? Dann würden wir uns sehr freuen: f1yesterday@gmx-topmail.de (Danke!)